Zu Thema BI 58: Der Ruf ist schlimmer wie es eigentlich ist. Sicher wird es als absolutes Gift eingestuft, da man es früher frei in großen Mengen kaufen konnte. Frei nach dem Motto: Viel hilft viel. Es wirkt systemisch. Das heißt, es dringt ins Gewebe ein und alles was saugt oder beißt und so den Wirkstoff aufnimmt, stirbt ab. Es ist bienengefährlich, aber das sind andere Spritzmittel auch. Daher bitte in den Abendstunden ausbringen, wenn die Bienen nicht mehr fliegen oder ganz früh morgens, wenn sie noch träge sind und deswegen nicht umhersummen. Im Winter betrifft das die Bienen sowieso nicht. Der Wirkstoff ist Dimethoat, ein Nervengift. Das eigentlich gefährliche an BI 58 ist, dass es gespritzt wird und alles was man noch so erwischt, was sich in Pflanzennähe rumtreibt, auch umfällt. Nur eben die weiße Fliege meistens nicht. Da wirkt es auch nur gegen die Larven. Da BI 58 noch andere Bestandteile hat, die es der Pflanze ermöglichen den Wirkstoff auch aufzunehmen, sollte man unbedingt Schutzkleidung verwenden denn gerade diese kann der Mensch auch aufnehmen über die Haut. Es bringt einen nicht um, aber gesundheitsfördernd ist es auch nicht. Es gibt leider keine Langzeitstudien dazu.Hallo, die weiße Fliege (im eigentlichen Sinne eine Mottenschildlaus) liebt Fuchsien über alles. Ihre Bekämpfung ist nicht so einfach. Man muss da wohl tief in die Trickkiste greifen. Systemische Mittel wie Careo oder Lizetan wirken nämlich nur gegen das erste Entwicklungsstadium. Die fiesen weißen Biester hat man weiterhin. Dagegen eignen sich wunderbar Gelbtafeln. Da bleiben die flugfähigen erwachsenen Tiere dran kleben und können sich nicht weiter vermehren. Leider vermehren sie sich rasant. Am besten ist immer ein luftiger Standort. Wind mögen sie gar nicht. Eigentlich bleibt einem nur übrig, jede Woche gründlich zu kontrollieren und jede gefundene Weiße Fliege manuell hinzurichten ;-) Sicherlich kann man auch mit schlimmen Giften ans Werk, aber die raffen alles hin inklusive Bienen und Hummeln. Neben dem luftigen Standort empfiehlt sich auch ein naturnaher Standort. Dort gibt es Raubmilben, Schlupfwespen und Co, die diese Mottenschildlaus zum fressen gern haben.
Es gibt diverse Präparate mit Langzeitwirkung im Handel. Und auch die haben fast immer Dimethoat als Wirkstoff. Diese steckt man in die Erde und die Pflanze nimmt sie über die Wurzeln auf. Man braucht also nicht spritzen. Sie halten meist 3 Monate. In Kombination mit Gelbtafeln hat man so die Biester fix im Griff über die Winterzeit.
Hier nur ein paar Beispiele:
Lizetan Combistäbchen von Bayer
Bi 58 Combi-Stäbchen von Compo
Careo Schädlingsfrei von Celaflor (Hier ist der Wirkstoff allerdings Acetamiprid)
Der Vorteil neben der Langzeitwirkung ist außerdem, dass die meisten Stäbchen leicht gedüngt sind, damit die Pflanze widerstandsfähiger wird. Schwache Pflanzen sind immer anfälliger.
Wer sehr viele Pflanzen hat, kann auch ähnliche Produkte zum Gießen verwenden, da aber bitte auch darauf achten, dass man sie auch gießen darf. Bei BI 58 ist das mittlerweile verboten! Haben aber meist nur eine kurze Wirkungsdauer von 8-10 Tagen und sind auch nur begrenzt oft anwendbar.
Zugefügte Anmerkung: Ich beziehe mich da ausschließlich auf die Bekämpfung im Winterquartier, wo man in der Regel keinen Nützlingen schaden kann. Gift bleibt Gift. Aber wenn auf einem Mittel draufsteht: Nicht bienengefährlich, dann ist das auch so. Dazu wurde lang genug getestet, als es vor ein paar Jahren zu einem akuten Bienensterben durch eben systemische Mittel kam.