Nützlinge....

[Claudia]

...oder, wie schaffe ich die besten Vorraussetzungen um Nützlinge anzusiedeln?

Schon seit längerer Zeit kann ich in meinem nächsten Umfeld beobachten, dass die sogenannten Kleingärten immer "steiniger" werden.
Wo früher noch Blumenrabatte, Rasen und/oder Sträucher zu sehen waren, wird inzwischen alles "pflegeleicht" gestaltet.
Steine in verschiedenen Farben und in einer Rundung vielleicht noch ein kugeliger Buchs.
Ich finde es ist eine entsetzliche Entwicklung.
In meiner nächsten Nachbarschaft sind mittlerweile schon 7 solcher Anlagen zu finden. Da bin ich/wir mit unserem bunten Garten eine Ausnahme.
Dabei ist es doch so schön die vielen Tiere, bunte Blumen im Garten zu sehen.
Und was wir nicht alles machen um die Nützlinge anzulocken
Da gibt es die ( bekannte) Grube, in der meine Fuchsien im Winter lagern.
In jedem Jahr beginnen die Erdbienen Löcher in der Wand zu nutzen.
Die Flugbahn lassen wir frei. So können sie ihre Nester pflegen.

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Es sieht im Moment nicht schön aus, aber wir freuen uns über das Leben, sogar im Erdreich.

[Claudia]

Ein weiteres Beispiel ist die Ansiedlung von unzähligen Mauereidechsen.
( Sie kamen von selber natürlich... )

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Diese fressen mit Vorliebe Wirbellose.
( ich hoffe sie fressen auch die DMR )

Die Fotos habe ich eben gemacht

[Claudia]

Unsere Vogelarten haben sich in den letzten beiden Jahren ordentlich vermehrt.
Wir haben neben den Spatzen, die mit Vorliebe baden...in Wasser und Sand!)
Amseln die brüten, Hausrotschwanz, Kleiber, Haubenmeisen, Blau- und Kohlmeisen, Sumpfmeisen,
Buchfinken, Stare, Buntspecht...
Hin und wieder auch ein Turmfalke, der unsere Spatzen schlägt
Es ist eine Freude alle und alles zu beobachten.

Wir versuchen die Bepflanzung so Bienen- und Nützlingsfreundlich wie es geht zu machen.
Also keine Forsythien, die den Insekten nichts bieten, oder Pflanzen mit zu stark gefüllte Blüten.


Ich hoffe ihr beteiligt euch mit Vorschlägen, eigenen Beobachtungen, Ideen, und vielen Bildern...
Wie handhabt ihr es in euerem Garten, damit bei euch die Nützlinge sich ansiedeln können?

Fuchsien sind bei diesem Thema auch sehr hilfreich, oder?

[Ursel]

Claudia auch wir sind immer froh wenn wir ein neues Tier in unserem Garten entdecken
deine 3 Echsen zauberhaft, Echsen gibt es bei uns leider nicht, auch wir haben überall Steine liegen

dieser ist jeden Tag bei uns im Garten, ich denke der wird irgendwo in der Nähe wohnen
von diesem habe ich eine Serie von Fotos gemacht

unser Eichhörnchen

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auch dieser schöne Buntspecht besucht uns öfters mal

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beiden Meisen ist jetzt Hochbetrieb, sind eifrig am futtern, muss da mal wieder eine Serie Meisenfotos machen
hier ist sie im Haus am arbeiten,

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unser Frosch füllt sich bei uns auch sehr wohl

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bei uns stehen verschiedene Obstbäume, da sind die Bienen gerne drinnen
auch haben wir altes Holz das ist schon mächtig von Insekten angebohrt ist, man sieht oft die Wildbienen ein und aus fliegen

aus Angeln liebe Grüße

[Gartenfee49]

Ich habe ein Insektenhotel seit dem letzten Jahr. Das wird von diversen Mietern genutzt.

In einem Meisenkasten ist eine Hornisse zu Hause, schon das 3. Jahr.

Sonst brüten bei mir Meisen, Zaunkönig und Heckenbraunellen.

Wir haben Tannenmeisen, Kohl- und Blaumeisen, Rotkehlchen, Eichelhäher, natürlich Elstern und Krähen und verschiedene Grasmückenarten.
Spatzen haben wir nicht so viele. Eine zeitlang hatten wir gar keine mehr in unseren Gärten, aber jetzt kommen sie langsam wieder.
Eichhönchen kommen auch immer in den Garten. Sie trinken bei mir immer aus dem Vogelbad.
Und ein Buntspecht bearbeitet immer die Wärmedämmung. Wußte das Geräusch zuerst nicht einzuordnen, bis ich ihn bei der ,Arbeit, sah.
Erdfrösche wandern ab und an durch den Garten.
Heute habe ich die erste Libelle in meinem Garten gesehen, obwohl ich keinen Teich habe.
Ich habe viele verschiedene Blumen und diverse Obstbäume in meinem Garten, da bekommen die Bienen und Hummeln bestimmt genug Nektar.

Da wir nach dem Bundes-Kleingarten-Gesetz an bestimmte Vorgaben gebunden sind, kann man seinen Garten nicht zubetonieren.
Normal wäre 1/3 Obst und Gemüse, 1/3 Rasen und Zierpflanzen, 1/3 feste Bauten und Wegebelag. Eine einfache Rechnung bei 300 qm Garten.
Nur daran halten sich die wenigsten Gärtner. Bei vielen besteht der Garten überwiegend aus Rasenflächen.

[merlin2008]

Da wir mittlerweile fast in Stadtmitte wohnen sind in unrere Nähe viele dieser modernen leblosen Gärten.Nur 3 Gärten sind für Vögel oder Tiere bewohnbar.Sie liegen auch fast in Verbund.Der Garten unserer Nachbarin ist naturbelassen was die Stäucher und Bäume angeht doch kein Unkräutchen darf sich zeigen alles ordentlich doch da sie nur zum Säubern in den Garten geht und rcht selten zum giesen halten sich in den Hecken und Stäuchern viele Vögel auf.Der Garten über die Straße ist fast ein Park(bei uns fast unerschwinglich mal sehn was mal die Erben machen) ansonsten Natur pur.
Wir haben fast alles für Nützlinge,bei uns dürfen auch Unkräuter wie Brennessel oder Taubnesseln wenn es nicht zu viele sind stehen in Ecken wo sie nicht stören.Viele Wildkräuter stehen am Teich.Die meisten Schmetterlinge brauchen für ihre Raupen die Wildkräuter.
Spritzmittel werden bei uns schon wegen der Bienen nicht eingesetzt.Dafür wimmelt es im Garten von Vögeln da wir auch jede Menge Nistkästen haben welche alle bewohnt sind auserdem füttere ich das ganze Jahr.Die Vögel sind so zutraulich das sie in die Wohnung kommen und die Krümel welche der Hund nicht frißt auflesen.
Viele Grüße Edeltraud

[gschimmi]

meine neun nistkästen sind alle bewohnt,
eidechsen in grün und grau-braun tummeln sich auch.
am teich sind die schildkröte, fische, schnecken usw.

ich glaube, durch die vielen vögel habe ich wenig raupen und ungeziefer.

im winter verfüttere ich 60 kg futter, da kamen sogar bergfinken - das erste mal.

aber kernbeisser, feldsperlinge,rotkehlchen,kleiber, dompfaffen, grünfinken, schwanz-,hauben-,blau-, kohlmeisen treiben sich hier rum. der gesang der amseln gefällt mir besonders, aber auch der kleine zaunkönig kann laut trällern.

lg von elke aus der märkischen schweiz

[Hans Jürgen]

Ein ganz tolles Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Für mich persölich muss ein Garten ein Stück Natur sein. Es darf nicht alles korrekt geschnitten, total übersichtlich und mit dem Zollstock bearbeitet sein. Es müssen Lebensbedingungen und Rückzugsräume für Tiere da sein. Vögel liegen mir da besonders am Herzen und sie werden im Winter ausgiebig versorgt und im Sommer sammeln sie nicht nur viele Insekten an meinen Pflanzen ab. Es gibt Bademöglichkeiten am Teich und auch viele Frösche, Molche und Kröten sind vorhanden. Sie versuchen, die Anzahl der Nacktschnecken in den Griff zu bekommen. Tigerschnecken und alle Gehäuseschnecken einschließlich der Weinbergschnecken sind willkommen. Am Teich gibt es viele Libellenarten, die ich neben den Vögeln besonders auch gern fotografiere. Hundehaare werden bei uns in einem Tontopf gesammelt und von den Vögeln und wenigen Eichhörnchen zum Nestbau abtransportiert. Leider brüten wenige Vögel in den aufgehängten Kästen. Meist befinden sich darin Hummelnester. Auch Hornissen gibt es und eine hatte auch schon mal ein Nestbim GWH, ohne dass es Probleme gab. Sie machen um Menschen eigentlich einen großen Bogen. Mit Wespen im Schuppen habe ich schon schlechtere Erfahrungen gemacht. Im Sommer tummeln sich beu uns unzählige Schmetterlinge und viele Pflanzen habe ich ausgesucht, um sie anzulocken. Nichts ist schöner als Schmetterlinge zu beobachten und zu fotografieren. Es gibt so viele wunderbare Motive und das sind für mich alles Nützlinge. Auch Spitzmäuse (Insektenfresser) leben bei uns. Abends sind zwei Sorten Fledermäuse unterwegs. Pflegemaßnahmen an Fuchsien werden so ausgerichtet, dass es keine Schäden für Nützlinge gibt. Ein Garten mit Pflanzen in Reih und Glied in Form einer Monokultur ist in meinen Augen eine Versuchspflanzung. ich habe schon so viele schöne Gärten gesehen, aber auch einige, die völlig totgepflegt waren. Ich finde es schön, dass ihr ebenfalls unsere Natur schont. Das ist leider nicht mehr selbstverständlich. LG Hans-Jürgen

[Claudia]

Als wir uns den Hafen in Hamburg anschauten, erzählte uns Rosi, dass es dort in bestimmten Gebieten eine Spinnenplage gab/gibt.

Kreuzspinne.jpg

( diese hier ist eine Kreuzspinne aus unserem Garten )
Die Ursache u.a. war/ist der fehlende Vogelbestand!!
Das hat sich inzwischen etwas geändert (Hängt aber auch von anderen Faktoren -wie Temperaturen- ab!) .
Man arbeitet wohl daran mehr Grün zu pflanzen...Vielleicht gelingt es, den Natur-Kreislauf zu schließen.

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Froh bin ich aber auch drüber, dass die Fuchsien etwas zur Nahrung einiger Insekten beitragen.
Gerade im Spätherbst, wenn die Bienen noch nicht ihre Ruhe gefunden haben.

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Das Beispiel mit Hamburg ist beliebig austauschbar mit anderen Gegenden, Gärten, Städte.
Kennt ihr auch solche "Irrtümer"?

[merlin2008]

Für die Bienen sind nur Fuchsien mit einem kurzem Tubus und ungefüllt nit offener Korolle von Nutzen.Ihr Rüssel ist für normale Fuchsien zu kurz deshalb beißen sie im Herbst oft Fuchsien am Ende des Tubus Löcher um an den Nektar zu kommen.Hummeln haben einen längeren Rüssel deshalb sieht man an den Fuchsien mehr Hummeln.Ihr habt bestimmt schon beobachtet das in der Fuchsienblüte eine Biene ganz drinn war und böse gebrummt hat weil sie nicht an den Nektar kam.

[Claudia]

Ja Edeltraud, das Gebrummel höre ich nur allzu oft im Sommer.

Die Gelege der roten Wegschnecke

1 Schneckeneier.jpg

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werden von den Weinbergschnecken vertilgt.

Schnecke 1.jpg

Deshalb dürfen sie auch in unserem Garten bleiben.
Ebenso die Schnirgelschnecken, die alle Moosflächen abraspeln...

Schnecke an R.Claire.jpg

Diese hier war an der 'Remembering Claire'.

[Claudia]

Die von Dir erwähnte Tiegerschnecke, Hans Jürgen, kenne ich überhaupt nicht.
Habe davon erst die Tage bei FB gelesen gehabt.

Ich denke es ist wichtig ein Kreislauf, eine Gesamtheit zu fördern.
Die sogenannten Schädlinge sind Nahrung für unsere geschätzten Nützlinge.
Die wiederum brauchen einen geeigneten Lebensraum usw.

Elke, mich fasziniert regelrecht das Gezwitscher der Amsel. Früh morgens oder am Abend, wenn die Natur scheinbar zur Ruhe kommt.

Edeltraud, wie ist das eigentlich mit den Bienen? Wenn die Winter sehr mild sind, kommen die Bienen ja nicht zur Ruhe.
Dann haben sie doch einen längeren Nahrungsbedarf, oder habe ich da einen Denkfehler?
Sind da unsere ( geeigneten !) Fuchsien nicht eine ideale Ergänzung im Spät-Herbst?

Hier noch eine Libelle die ich im letzten Sommer vor die Linse bekam. Zum Glück haben unsere direkten Grundstücksnachbarn auch einen Sinn für die Natur.
Zwei haben einen kleinen Teich. Ich vermute dass die Libelle sich bei uns nur verirrt hatte.

Libelle.jpg

Was die Libelle nun frisst weiß ich garnicht. Ich vermute mal sie ist auch ein Teil der Nahrungskette

[merlin2008]

Die Libelle frißt Fliegen,Blattläuse Wasserläufer und andere kleine Insekten.Sie ist deshalb auch gerne im Garten gesehen auserdem sieht sie noch schön aus.
Den Teich braucht sie nur zum Ablegen der Eier.Die Entwicklung der Libellenlarven dauert wie beim Maikäfer 3 Jahre.Die Lave ist ein größer Räuber kleine Fische und Kaulquappen sind seine Nahrung.Deshalb soll man den Teich nicht jedes Jahr säubern.Wir fangen dann die Libellenlarven immer raus und setzen sie dann wieder ein.
Die Fuchsien sind für die Bienen nur ein kleines Zubrot ab August ist für die Bienen nicht mehr viel zu finden.Deshalb sind ungefüllte Astern und Cosmeen sowie Phaselia für die Bienen wichtig Ab ende August werden die Bienenstöcke auch fast leergeräumt und sie bekommen ihr Winterfutter welches sie in den Waben einlagern.Die wenigen Blüten sind nur wie ein Leckerli.Die Bienen kommen auch in milden Winter zur Ruhe da es nicht nur auf die Temperatur sondern auch auf die Tageslänge ankommt.Deshalb ist ein sonniger Wintertag mit Schnee vor dem Stock für die Bienen gefährlich auch verengt man das Flugloch sodas nur eine Biene rein oder raus kann.
Viele Grüße Edeltraud

[gschimmi]

die büschelschön (phaselia) habe ich auch im garten, sie blüht schön, duftet schön und verbessert den boden,
also man kann sie locker dazwischen setzen.

ich kann sie nur empfehlen.

lg von elke

[Gartenfee49]

Edeltraud, das ist ja interessant.
Da weiß man erst, wieviel man nicht weiß! Habe wieder dazugelernt.
In punkto Bienen und Libellen.