Substrat und Düngung von Fuchsien

[Dorea]

Ich belebe den Faden mal wieder.

Im vergangenen Jahr habe ich bei den Fuchsien mit Vermiculite als Zuschlagstoff experimentiert und beste Erfahrungen gemacht. Es speichert nicht nur Feuchtigkeit und gibt sie wieder ab, sondern soll auch Nährsalzüberschuss abpuffern, wenn man mal zu viel Dünger erwischt. Von einer ausgleichenden Wirkung auf den pH-Wert habe ich auch schon gelesen. Das Substrat wird bei unserem megaharten Brunnenwasser sicher nicht so schnell übersäuert, aber bei anderen spielt das bestimmt eine Rolle.

In diesem Jahr habe ich beim Umtopfen nicht an Vermiculite gedacht (der Sack stand im Tiefkeller, aus den Augen, aus dem Sinn ) und hatte den Eindruck, dass sich heuer alle Pflanzen, nicht nur die Fuchsien, nicht ganz so gut und zügig entwickelten wie im vergangenen Jahr.

Hat sonst noch jemand Erfahrung damit?

[Claudia]

Ich habe mit diesen Stoffen überhaupt keine Erfahrung. Meine aber, dass in diesem Jahr eh alles anders ist wie in den letzten Jahren.
Die unsägliche Hitze, ein schlechtes Frühjahr ließen im allgemeinen die Fuchsien in diesem Jahr schlecht aussehen.
Sicher, es gibt Ausnahmen.. Als Beispiel die Fuchsien aus der Wilhelma

Meine Pelargonien und fleißige Lieschen sind dafür in diesem Jahr eine Pracht.

Zurück zu Deiner Frage...da hoffe ich dass jemand was dazu noch schreiben kann.
Würde mich auch interessieren.

[Linda]

Vor einigen Jahren habe ich auch mal versuchsweise mit Vermiculite und Perlite Stecklingserde gemischt.
Zuerst wuchs alles zufriedenstellend, aber als ich im nächsten Frühjahr beim Umtopfen bemerkte,
dass einige Fuchsien schwache Wurzeln hatten oder gar eingegangen sind, habe ich umgestellt auf Kokosfasern für Stecklinge
und Stender-Erde mit Blähton für alle Fuchsien.
Seit September habe ich die Düngung eingestellt; leider leiden meine Fuchsien z.Zt. stark an Rost....

[Hergard]

Oh Linda, da bist Du nicht alleine! Ich habe heute schon überlegt, ob ich alle in die Tonne hauen soll, dann hätte ich Ruhe....Was macht Ihr mit den Rostfuchsien zum Winter außer entblättern? Gedüngt habe ich jetzt auch nicht mehr, obwohl ich gedacht habe, die im Beet hätten es noch nötig gehabt!
Bei mir waren die Taglilien eine Wucht und die Kräuter im Hochbeet!
Viele Grüße Hergard

[Mediolobivia]

Perlite und Vermiculite hatte ich auch schon mal untergemischt. Meines war es nicht. Ich hatte das Gefühl, mehr düngen zu müssen. Als ob die Nährstoffe sich schneller auswaschen würden. Ich befürworte daher immer eine hochwertige Blumenerde. Die sind schon komplett und man muss nicht experimentieren.
Ich spritze bei mir in Juli einmal vorbeugend gegen Rost. Seither hab ich damit keine Probleme. Rost schwächt halt die Pflanzen, für Jungpflanzen kann das schon mal tödlich enden und für stark befallene Pflanzen kann der Winter lang werden. Jedenfalls entblättern. Blätter in den Restmüll, obere Erdschicht entfernen und vor dem einwintern ruhig nochmal spritzen.

[Dorea]

@ Mediolobivia: Bei Perlite hatte ich den gleichen Eindruck. Das schien mir, als hätte ich Sand oder Kies untergemischt, nur leichter im Gewicht. Genau dazu soll es ja auch dienen - Lockerung von festen Böden und Substraten. Bei Vermiculite war es aber genau andersrum. Die Speicherfähigkeit war deutlich besser. Die Pflanzen wuchsen sehr gleichmäßig.

@ Claudia: Ja, da hast du sicher recht. Dieses Jahr war vieles anders. Vor allem der kalte Mai kann an vielem schuld sein. Von Junia an waren aber gerade bei uns die Temperaturen wesentlich ausgeglichener als im vergangenen Jahr und wir hatten auch immer wieder gut Regen, anders als der Rest von D-Land. Gartentechnisch war es mein bestes Jahr bisher. Und gerade deshalb habe ich mich über die schwächer blühenden Fuchsien gewundert.

[chrissi30]

Ich möchte meine Pflanzen mit täglichen Düngergaben versorgen, da für mich sonst nie der richtige Zeitpunkt ist.
Meine Frage!
Muß ich nach dem umtopfen auch 4-6 Wochen warten bei starker Verdünnung?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!

Schöne Grüße
Christel

[Hergard]

Das kommt doch auch auf das Substrat an, welche Angaben sind vorgegeben!? Meine Fuchsien verhungern eher,bin gespannt auf eine Antwort von Fachleuten! Was passiert, wenn man überdüngt?
Viele Grüße Hergard

[Claudia]

Es kommt tatsächlich auf die Erde an. Bei meiner Blumenerde brauche ich erst nach 6 Wochen mit der Düngung zu beginnen.
Sie ist genug vorgedüngt.
Zu Deiner täglichen Düngung kann ich Dir meine Erfahrung der letzten Jahre mitteilen.
In ganz normalen Sommer, die nicht zu heiß waren, hat das bei mir gut geklappt gehabt. Die Fuchsien entwickelten sich (für meine Verhältnisse) sehr gut.
Auffallend war nun das letzte Jahr.
Die unglaubliche Hitze mit Trockenheit hatte es in sich. Die Topferde war oft so trocken, dass ich mich garnicht getraute gleich mitzudüngen.
Also befeuchtete ich die Fuchsien abends zuerst und ging nochmals morgens mit Düngerwasser dran.
Dazu kam auch, dass ich fast ausschließlich mit Leitungswasser goß, wofür mein Dünger nicht geeignet war.
Letztendlich hatte ich blühfaule, fast kümmerliche Fuchsien.
Zugleich hatte ich auch den Eindruck, dass die Fuchsien im Wurzelbereich versalzt waren.

In diesem Jahr werde ich 2x die Woche 2% Wuxal rot einsetzen. Es ist für den Härtegrad unseres Leitungswasser geeignet.
Denn ich gehe von einem vergleichbaren Sommer wie letztes Jahr aus.

Hergard, wenn man überdüngt bekommst Du mastige, blühfaule Fuchsien.

[Claudia]

Da wir in diesem Jahr womöglich einen ebenfalls heißen Sommer bekommen, empfehle ich euch diesen Beitrag von Rosi Friedl.
Er nimmt auch ein bisschen Bezug auf die aktuell gestellten Fragen.
Sommerprobleme

[bambusstange0]

Ich habe 2020 mit 10 meiner Fuchsien mal einen Test mit einer neuen Substrat Mischung gemacht und gute Erfolge erzielt.
Die Mischung besteht aus 3 Teilen Fibotherm mit der Körnung 1-5 und einem Teil Kokohumus. Fibotherm ist ein Trockenschüttung auf Lava Basis aus dem Baumarkt. Gedüngt habe ich einmal die Woche mit Wuxal Universal. Gegossen wurde über einen Wasserspeicher mit Dochten die von unten in die Töpfe eingesteckt wurden. Die Fuchsien müssen zum Umtopfen in die Substrat Mischung so gut wie möglich vom alten Substrat befreit werden. Am besten sind die Fuchsien Stecklinge gewaschen die ich in Wasser bewurzelt habe. Der einzige Nachteil der mir aufgefallen ist, ist das man öfter Gießen muss durch den hohen Anteil an Mineralischem Substrat. Deshalb auch die Bewässerung über einen Docht. Das Substrat war den ganzen Sommer immer schön feucht und es gab auch keine Probleme mit den Wurzeln.

Vielleicht hat ja jemand von Euch ehnliche Erfahrungen gemacht.

[Hans Jürgen]

Fibotherm benutze ich ja auch schon seit vielen Jahren u.a. bei der Stecklingsvermehrung. Dem Substrat mische ich ebenfalls Fibotherm hinzu, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Weiterhin benutze ich es in Ampeln als Drainage. Wenn man mit seiner Methode Erfolg hat, dann ist sie auch richtig. Allerdings ist für alle Vorsicht geboten, die keinen Wasserspeicher in ihren Töpfen haben. Da wären 3 Teile schon eine sportliche Zugabe. Bei etwas zuviel Fibotherm läuft das Wasser mit dem Dünger schlimmstenfalls einfach durch und die Pflanzen erhalten nicht ausreichend Nahrung. Ich denke, man muss es dann schon so machen wie zuvor beschrieben. Auf jeden Fall kostet Fibotherm einen Bruchteil anderer vergleichbarer Lavasplitts und darin befinden sich auch keine schädlichen Substanzen. Ich begrüße es sehr, dass auch mal etwas ausprobiert wird und dann hier darüber geschrieben wird. Mich würde interessieren, ob ausnahmslos alle Fuchsien in diesem Substrat gedeihen; also auch die Sorten, die gern etwas trockener stehen wollen.

[bambusstange0]

Welche Fuchsien wollen zum Beispiel etwas trockener stehen? Meistens steht diese Information beim Kauf nicht dabei. So lange bin ich ja auch noch nicht dabei. Ich habe Fuchsien sonst nur als Saison Bepflanzung im Blumenkästen gehabt. Wahrscheinlich muss man es wohl selber herausfinden.
Ich werde auf jeden Fall weiter experimentieren und dann Berichten.

Bei den Sorten die ich bis jetzt habe funktioniert es gut.
Das sind diese Sorten :

Paniculata, Nettala, Bruamts Glorie, Bella Rosella und Checkerboard.

Neu bekomme ich dieses Jahr noch:

Mantilla, Winter Hymn, Madame Cornelissen, Jaspers Unbelievable und Remembering Claire.

Mal sehen was das Jahr so bringt.

[Claudia]

Genau, Du wirst es selbst herausfinden müssen.
Weißt Du, es gibt so viele Faktoren die berücksichtig werden müssen bei der Frage wie oft gegossen werden muss.
Das beginnt schon beim Material des Topfes, die Größe, der Standort usw.

[burkhard]

Wen es interessiert!?
Meine Profi-Anzuchterde:

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Das Substat ist schön fluffig, wie man so sagt!
Für die Stecklinge strecke ich es noch mit Rheinsand!
Ich habe auch schon mit Stender Erden gearbeitet.
Die sind wirklich prima, jedoch schwer zu bekommen.
Für die weitere Kultur weiche ich meist auf Composana Kübelpflanzenerde aus
und nehme vor allem eigenen Kompost!
Gruß vom Bu